Deutsche Rentenversicherung

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Forschungspreisträgerin 2020: Dr. Jutta Schmitz-Kießler

„Erwerbstätigkeit trotz Rente? Zum Bestand, den Motiven und der sozialpolitischen Einordnung von erwerbstätigen Rentnerinnen und Rentnern”

Laudatio

Auszug aus der Laudatio von Anja Piel zur Preisverleihung auf der Bundesvertreterversammlung am 03.12.2020 in Berlin

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich freue mich sehr über die erstmalige Gelegenheit, eine Laudatio anlässlich der Verleihung des Forschungspreises unseres Forschungsnetzwerks Alterssicherung zu halten. Die Deutsche Rentenversicherung möchte mit der Vergabe dieses Preises für herausragende wissenschaftliche Arbeiten aus dem Themenfeld der Alterssicherung den wissenschaftlichen Nachwuchs unterstützen und fördern. Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler möchten wir damit anregen, das Thema Alterssicherung auch weiterhin in ihrer Forschung aufzugreifen, und das Wissen auf diesem Gebiet fortwährend zu bereichern.
Der Beirat des Forschungsnetzwerks Alterssicherung (FNA) hat in seiner Sitzung am 10. Juli 2020 über eine Vielzahl eingereichter Arbeiten beraten und eine eindeutige Empfehlung ausgesprochen. Der Bundesvorstand ist dieser gefolgt und daher ist es mir eine große Freude, Dr. Jutta Schmitz-Kießler für ihre beeindruckende und hochwertige Dissertation mit dem FNA-Forschungspreis 2020 ehren zu dürfen.
Die 2019 an der Universität Duisburg-Essen eingereichte Forschungsarbeit trägt den Titel „Erwerbstätigkeit trotz Rente? Zum Bestand, den Motiven und der sozialpolitischen Einordnung von erwerbstätigen Rentnerinnen und Rentnern“. Sie wurde von zwei Experten auf dem Gebiet der Alterssicherungs- bzw. Alternsforschung – Prof. Dr. Gerhard Bäcker und Prof. Dr. Gerhard Naegele – betreut und mit Auszeichnung, also summa cum laude, insgesamt als herausragend bewertet. 
Wir hätten uns natürlich gewünscht, Frau Dr. Schmitz-Kießler heute hier bei uns angemessen willkommen zu heißen, und ihr persönlich mit Urkunde und Blumenstrauß gratulieren zu können, doch leider ist dies – wie Sie alle wissen – aktuell nicht möglich. Die Preisträgerin hat sich aber dankenswerter Weise der Herausforderung gestellt, uns in einer Videobotschaft kurz zu erläutern, was sie dazu bewegt hat, ihre Dissertation zu schreiben über das Thema Erwerbstätigkeit von Rentnerinnen und Rentnern und was sie darüber herausgefunden hat.
Bevor wir aber die Preisträgerin gleich selbst zu Wort kommen lassen, möchte ich Sie Ihnen gerne ein wenig vorstellen. Frau Dr. Schmitz-Kießler studierte im Bachelor zunächst Sozialwissenschaften an der Universität Düsseldorf. Ihr Masterstudium im Fach Sozialpolitik absolvierte sie an der Universität Bremen und ihre Promotion erfolgte an der Universität Duisburg-Essen. Seit 2015 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut Arbeit und Qualifikation tätig. Sie wurde insofern an echten Hotspots der sozialwissenschaftlichen Sozialpolitikforschung akademisch ausgebildet. Im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Tätigkeiten hat sie ein ausgesprochen breites Themenfeld bearbeitet mit Arbeitsschwerpunkten, die von Alterssicherung und Erwerbstätigkeit im Rentenalter über Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigungsverhältnisse bis hin zu sozialer Ausgrenzung und Lebensverläufe im Sozialstaat reichen. Im Ergebnis sind viele spannende und weiterführende Publikationen entstanden. Insofern hat Frau Dr. Schmitz-Kießler mit ihrer Dissertation nicht „nur“ einen kurzen Ausflug in die Alterssicherungsforschung unternommen, sondern auf fundierter Basis umfassende Erkenntnisse erarbeitet, die nicht allein für die Rentenversicherung von großer Bedeutung sind. 
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
das Thema Erwerbstätigkeit von Rentnerinnen und Rentnern kennen wir aus der Presse sowohl als Begleiterscheinung der jungen fitten und aktiven Senioren, deren Erfahrungen von großem gesellschaftlichem Nutzen sind. Wir kennen es aber auch als negativ besetzten Beleg für Altersarmut und prekäre Lebenslagen im Alter. Beide Deutungen werden der Sache nicht gerecht, das zeigen die Analysen von Frau Dr. Schmitz-Kießler eindrücklich. Sie beleuchtet mit ihrer Forschungsarbeit die vielfältigen Lebens- und Erwerbsverläufe, aus denen ersichtlich wird, welche Personen, warum und in welcher Form im Rentenalter erwerbstätig sind und was das für die gesamte Lebenslage im Alter bedeutet. Frau Dr. Schmitz-Kießler zeichnet ein sehr differenziertes Bild, welches vorhandene Wissensbestände um eine Vielzahl neuer Erkenntnisse ergänzt und interessante Anknüpfungspunkte zu verschiedensten Aspekten der aktuellen Alterssicherungsdiskurse bietet. 
Liebe Frau Dr. Schmitz-Kießler, nochmals herzlichen Glückwunsch zum FNA-Forschungspreis 2020 für ihre bemerkenswerte Arbeit. Wir hoffen sehr, dass Sie auch in Zukunft wichtige Projekte in der Alterssicherungs-forschung angehen werden.